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09.02.2023

Ein Basler in Zürich…

Wir alle kennen Beni Huggel aus früheren Profi-Fussballjahren beim FC Basel oder auch Eintracht Frankfurt. Eine neue Seite von ihm konnte er als Fussball-Experte bei SRF zeigen, zuerst für die Super League. Vor wenigen Jahren folgte dann quasi die «Krönung» zum Fussball-Experten für die Schweizer Nationalmannschaft. Nun, diesen Benjamin Huggel durften die Mitglieder des GC BC am vergangenen Montagabend im Heugümper als Gast und Referenten begrüssen. 

Die erste Hälfte seines Referates war seiner Zeit nach dem Fussball gewidmet. Huggel berichtete über das Suchen nach einer neuen, befriedigenden Aufgabe, nachdem er den Profi-Fussball an den Nagel gehängt hatte und bald auch einmal merkte, dass die Traineraufgabe längerfristig nicht die seine sein wird. Irgendwann auf dem Nachhauseweg von Zürich nach Basel, so berichtete es Beni, fiel es ihm wie ein Geistesblitz ein: Aus seiner eigenen Erfahrung heraus wollte er eine Dienstleistung für Profi-Sportler jeglicher Couleur aufbauen und anbieten. Dafür gründete er die «Beni Huggel bewegt GmbH». Die Wirtschaft weiss es eigentlich schon lange: (Ehemalige) Spitzensportler müssen mehr oder weniger dieselben Qualitäten aufweisen wie Führungsmenschen! Aus diesem Grundsatz heraus entstand dann die «Athletes Network»; ein Netzwerk, das eben den Sport bzw. Sportler mit der Wirtschaft verbindet und den Sportlern den Übergang zu einer anderen beruflichen Tätigkeit ermöglichen oder gar erleichtern soll. Der hohe Zuspruch aus Sport und Wirtschaft gibt dieser Idee Recht, die stark wachsenden Mitgliederzahlen auf beiden Seiten ebenso. 

Den zweiten Teil des Abends widmete sich Huggel, befragt von Christian Elliscasis, der Fussball-WM in Katar. Er berichtete von seinen persönlichen Erlebnissen mit den Katari, den guten Leistungen der Nati in der Gruppenphase mit dem Höhepunkt «Serbien», aber auch dem sportlichen Einbruch im Achtelfinal gegen Portugal, welcher an sich auch für ihn unerklärlich sei. Aber auch der SFV, Murat Yakin oder Pierluigi Tami hätten nach Aussen für die Allgemeinheit keine Analyse dieser Ereignisse geboten, was eigentlich schade sei. Auch über Gewinner und Verlierer im Schweizer Kader wurde diskutiert wie auch über die Rolle bzw. das Verhalten von Granit Xhaka. 

Benjamin Huggel überzeugte alle Anwesenden mit seiner lockeren Art, seiner Rhetorik, aber auch seinen Wertvorstellungen innerhalb des Fussballs. Bekanntlich ist das Verhältnis zwischen Zürchern und Baslern historisch schon seit sehr vielen Jahren etwas gestört. Beni Huggel hingegen zeigte als Mensch, wie auch Basler von Zürchern «geliebt» werden könnten. Hoffentlich gibt es umgekehrt ähnliche Beispiele… 

Ein rundum gelungener Abend fand erst nach 22.30 Uhr ein gemütliches Ende. Mitglied des Grasshopper Business Club zu sein bringt halt schon seine Vorteile, denn Abende wie diese können nicht «gekauft» werden. Man muss sie einfach erlebt haben.