Einmaliges Istanbul!

Die Fussballreise des GC BC nach Istanbul ist bereits wieder Geschichte, wir (die Reisenden) durften aber auch Geschichte in diesen knapp 3 ½ Tagen erfahren, doch der Reihe nach:

Am Freitag, 16. Mai 2014 trafen wir uns vormittags am Flughafen Kloten, der Abflug mit Turkish Airlines erfolgte um 11.30 Uhr. Bis knapp vor dem Abflug war leider immer noch nicht bekannt, ob wir überhaupt ein Fussballspiel in Istanbul besuchen können, und wenn ja, welches… Unser Reiseleiter Jürg Koller, der das Unmögliche mit unermüdlichem Einsatz (und demjenigen seiner Mitarbeiterin in Istanbul) möglich machte, konnte uns jedoch die gute Nachricht überbringen, dass wir zwar nicht Galatasaray (Geisterspiel!), sondern das letzte Heimspiel von Besiktas Istanbul besuchen würden, Bravo! Und so fuhren wir nach der Landung in Istanbul, der unsäglich langen Einreiseprozedur am Zoll sowie der Busfahrt zu unserem traumhaften Park Bosporus Hotel in ein Büro von Besiktas. Dort mussten wir lange 90 Minuten warten, bis alle 12 Mitglieder unserer Reisegruppe im Besitz der Tickets und auch der notwendige Ausweiskarten (eine Art Kreditkarte mit Foto und Code) waren. Diese neuen und sehr strengen Bestimmungen zur Erlangung einer Fussballeintrittskarte sind erst gerade vor wenigen Wochen eingeführt worden. Für uns Schweizer Fussballfans eine unvorstellbare Bürokratie, die aber infolge der immer wieder vorkommenden und vor allem gewaltvollen Auseinandersetzungen zwischen den Fans scheinbar notwendig geworden war; gute Nacht friedliche Fussballwelt! Das nachfolgende Abendessen (es war schon neun Uhr abends geworden) haben wir dann in einem romantischen türkischen Restaurant mit traumhafter Sicht auf den Bosporus genossen.

Am nächsten Tag (Samstag) organisierte Jürg für uns alle ganztags einen Bus sowie eine sehr gut Deutsch sprechende und äusserst sympathische Touristenführerin. Wir besuchten die Blaue Mosche, die Hagya Sophia Mosche, den ägyptischen und den grossen Basar mit den vielen Düften, Lebensmitteln, Kleidern, Schuhen und Souvenirs. Dazwischen besuchten wir ein erneut grossartiges Restaurant mit türkischen Speisen. Am späteren Nachmittag fuhr uns der Buschauffeur mit einem Besiktas-Fan als Begleitung direkt zum Nationalstadion, welches deutlich ausserhalb von Istanbul liegt (mit diesem vielen Verkehr dauerte die Fahrt rund 90 Min.). Besiktas muss seine Heimspiele hier austragen, weil im Istanbuler Zentrum ein neues Stadion gebaut wird. Uns empfing ein imposanter Betonklotz mit zwei grossen Haupttribünen (jeweils mit grossem Vordach) und zwei offenen Stirnrampen. Das Stadion fasst sicherlich 60‘ bis 70‘000 Zuschauer, vielleicht auch mehr. Zum letzten Heimspiel verloren sich darin jedoch maximal 10‘000 Zuschauer (kein Wunder, bei dieser Bürokratie und dem weiten Weg…). Das Stadion ist schon eher alt, bietet kaum „Luxus“ und im Vergleich mit unserer Verpflegung im Letzigrund gibt es dort nichts zu essen, ausser vielleicht eine grosse Auswahl an Nüssli. Das Spiel war recht unterhaltsam und konnte mit einem Super-League-Spiel verglichen werden, bekannteste Spieler bei Besiktas sind Jermaine Jones (ex Schalke) und Hugo Almeida (ex Bremen). Und am Ende teilten sich die beiden Teams (der Gegner hiess Genclerbirligi) die Punkte mit einem 1:1. Besiktas spielt somit um den Einzug in die Europa-League. Am späten Abend waren wir dann wieder zurück im Hotel, wobei eine Gruppe im Hotel blieb und etwas ass und die andere noch in die Istanbuler Nacht auszog…

Der Sonntag, 18. Mai, stand den Reiseteilnehmern zur freien Verfügung. Shopping wie auch der Besuch von weiteren Sehenswürdigkeiten (oder auch eine Schifffahrt auf dem Bosporus in den asiatischen Teil) standen individuell und in kleineren Gruppen auf dem Programm. All die Tage genossen wir die Sonne, den blauen Himmel und auch die angenehmen Temperaturen im Bereich von 20 bis 23 Grad (tagsüber), abends war dann und wann eine Jacke bzw. ein leichter Pullover angesagt. Als Abschluss dieser tollen Reise organisierte Jürg ein letztes gemeinsames Abendessen in einem typisch türkischen Lokal nahe des Taksim Platzes. Anstelle einer Menukarte wurden die Vorschläge jeweils live präsentiert, sei es bei den Vorspeisen oder auch beim Fisch (hier wurden auf einer grossen Platte alle möglichen Fische, kleine und grosse, angepriesen). Und dann folgte, was vermutlich bei einer solchen Reise folgen musste: Ein einheimischer Sänger mit einem Banjo-ähnlichen Instrument gab sein Bestes, der Gesang war eher leidend, aber laut, für unsere Ohren aber leider nicht gemacht… und so vereinbarten wir mit dem Minnesänger ein einziges Lied und eine entsprechende finanzielle Entschädigung, aber dann möchte er doch bitte andere Gäste unterhalten… Gesagt, getan! Spät abends endete dieser lustige und gemütliche Abend im Hotel bei einem Schlummerdrink.

Am Montagmittag ging es dann bereits wieder zum Flughafen und gegen Abend landete die Turkish Airlines-Maschine wieder in Kloten mit müden, aber glücklichen Teilnehmern dieser grossartigen Reise an den Bosporus.

An dieser Stelle gebührt unserem Vorstandsmitglied Jürg Koller und seiner Assistentin in Istanbul ein grosses, dickes Dankeschön für diese wunderbaren und eindrücklichen Tage. Alles hatte gepasst, nichts ging schief, einmalig! Und so freuen wir uns jetzt schon auf die Fussballreise im Frühjahr 2015, aber wohin nur?